DIE aktuelle Gute-Nacht-GESCHICHTE


Hier findet ihr wechselnde Geschichten von Frau UseBuse zum Schlafen gehen.  Immer mal wieder reinschauen!


Ein Gute-Nacht-Kuss vom Kamel


aus der Podcastfolge Nr.  134


Frau UseBuse kommt von einer Weltreise zurück. Von einer weiten Weltreise. Sie geht in ihre Wohnung und stellt ihren Koffer in den Flur. Den großen, schweren Koffer. Dann dreht sie sich wieder um. Frau UseBuse geht nach draußen. Denn sie möchte noch spazieren gehen.

 

Frau UseBuse geht an der Nachbarwohnung entlang. Da wo ihr Nachbar wohnt, der dicke Nachbar. Das Küchenfenster steht offen. „Guten Tag“, ruft Frau UseBuse in Richtung Küchenfenster. Da steckt der dicke Nachbar seinen Kopf aus dem Küchenfenster. „Guten Tag“, sagt er, „haben Sie schon die Kamele gesehen?“ „Welche Kamele?“, fragt Frau UseBuse. „Hinter den Häusern, auf der Wiese“, antwortet der dicke Nachbar, „da sind seit ein paar Tagen Kamele.“

 

„Ob ich da hingehe?“ fragt sich Frau UseBuse. Und sie hat sofort eine Idee. Eine gute Idee! „Na klar gehe ich da hin“, denkt Frau UseBuse, „Kamele sind etwas Besonderes.“ Etwas ganz Besonderes. Da will Frau UseBuse hin. Auf jeden Fall! Sie ruft schnell: „Tschüß und danke!“ zum dicken Nachbarn und geht weiter. Hinter den Häusern entlang. Zur Wiese. Der großen Wiese.

 

Und da stehen sie. Die Kamele. Wie viele sind es? Frau UseBuse zählt: „Eins, zwei, drei, vier, fünf.“ Es sind fünf Kamele. Ein kleines Kamel. Drei große Kamele. Und ein ganz großes Kamel. Die Kamele sehen witzig aus! Sie haben lange, dünne Beine. Vier lange dünne Beine. Und auf dem Rücken haben sie Höcker. Zwei große Höcker. Die sehen aus wie Berge. Und wackeln beim Gehen hin und her.

 

Frau UseBuse geht dichter zu der Wiese. Am Zaun steht ein Schild. „Kamele streicheln erlaubt“, steht darauf. „oh, das ist schön“, denkt Frau UseBuse, „das will ich gern tun.“ Kamel streicheln! Das hat sie noch nie getan. Aber Frau UseBuse kann die Kamele nicht streicheln. Sie stehe weit weg. Mitten auf der Wiese. „Hallo Kamele“, begrüßt Frau UseBuse die Kamele freudig. Die Kamele schauen zu Frau UseBuse. Den Kopf hoch erhoben. Mit großen, dunklen Augen.

 

Da kommt ein Kamel näher. Das große Kamel. Das ganz große Kamel. „Das ist aber groß“, denkt Frau UseBuse, „sehr groß.“ Das Kamel ist größer als Frau UseBuse. Viel größer. Nein, sehr viel größer. Es kommt an den Zaun der Wiese. Ganz dicht zu Frau UseBuse.

 

„Hallo ganz großes Kamel“, begrüßt Frau UseBuse das ganz große Kamel. Vorsichtig streckt sie ihre Hand zum Kamel. Und streichelt es am Bauch. Das fühlt sich weich an. Ganz weich. Ganz weiches Fell hat das Kamel am Bauch. An anderen Stellen hat es harte Borsten. Und am Hals hat es glattes Fell. Das große Kamel steht still da. Und lässt sich streicheln.

 

„Das fühlt sich schön an“, sagt Frau UseBuse zum ganz großen Kamel, „du hast so schönes Fell. So schön weich, borstig und glatt.“ Das Kamel schaut Frau UseBuse an. Mit einem seiner großen, dunklen Augen. Mit tiefem Blick. Ganz liebevoll. Da wird Frau UseBuse warm ums Herz. Ganz warm.

 

Die anderen Kamele kommen dichter an den Zaun. Das ganz große Kamel geht ein Stück beiseite. Da streichelt Frau UseBuse das kleine Kamel. „Hallo kleines Kamel“, sagt sie. Aber das Kamel ist gar nicht richtig klein. Es ist größer als Frau UseBuse. Ja! Ein Stück größer. Auch das kleine Kamel hat weiches Fell am Bauch. Und an anderen Stelle Borsten. Und glattes Fell am Hals.

 

Danach streichelt Frau UseBuse die großen Kamele. Eins nach dem anderen. Alle haben weiches Fell am Bauch. An anderen Stellen Borsten. Und glattes Fell am Hals. Und dann gähnt Frau UseBuse. Sie ist müde. Sehr müde! „Dann gehe ich jetzt am besten nach Hause“, denkt Frau UseBuse. Aber sie hat keine Lust, nach Hause zu gehen. Gar keine!

 

Da kommt das ganz große Kamel zu Frau UseBuse. Es schaut sie an. Es neigt seinen Kopf zu Frau UseBuse herunter. Ganz dicht an ihrem Kopf. Und noch dichter. Seine Lippen streifen Frau UseBuse Wange. Ein Kuss! Vom ganz großen Kamel! Ganz liebevoll und zart. Frau UseBuse freut sich. Sie freut sich ganz still in sich hinein. „Das ganz große Kamel hat mir einen Gute-Nacht-Kuss gegeben“, denkt Frau UseBuse.

 

Sie sagt „Danke“ zum ganz großen Kamel. Und „Tschüß“ zu alle Kamelen. Denn nun geht Frau UseBuse nach Hause. Weg von der Wiese. Weg von den Kamelen. Sie dreht sich noch einmal um und winkt. Die Kamele schauen ihr hinterher. Freundlich. Mit ihren großen, dunklen Augen. Frau UseBuse geht weiter. Hinter den Häusern entlang.

 

An der Nachbarwohnung entlang. Das Küchenfenster vom dicken Nachbarn ist jetzt zu. Frau UseBuse geht zu ihrer Wohnung. Sie öffnet die Haustür. Sie geht in den Flur. Dann zieht Frau UseBuse ihren Reisemantel aus. Den grünen Reisemantel mir bunten Blumen. Als nächstes zieht sie ihre Stiefel aus. Die blauen Reisestiefel. Ihren Reisehut legt sie auf die Garderobe. Den blauen Reisehut mit oranger Schleife.

 

Frau UseBuse ist jetzt müde. Sehr müde. Sie gähnt und geht ins Badezimmer. Zuerst geht sie aufs Klo. Dann wäscht sie ihre Hände. Danach putzt sie ihre Zähne und zieht ihr Nachthemd an. Das weiche Nachthemd. Frau UseBuse geht in ihr Schlafzimmer. Sie legt sich ins Bett und deckt sich zu. Frau UseBuse schläft sofort ein. Und träumt vom Gute-Nacht-Kuss vom Kamel.